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Nach nicht allzu langer Fahrt erreichten wir nach unserem längeren Aufenthalt im Kloster den Slano See – einen Salzwassersee auf über 600m Höhe.

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Aktuell scheint scheint der See sehr wenig Wasser zu führen und hat viele Algen, so dass er leider nicht zum Baden einlädt.

Es ist aber so schön hier, so dass wir hier die Nacht verbringen und dabei sind wir nicht allein. Neben dem anderen Camper haben wir noch zwei tierische Freunde. Letztere scheinen sich gegenseitig nicht zu mögen, denn sie haben mit einem lautem Gebell geklärt, wer auf welcher Seite vom Auto liegen darf.
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Seit unserem letzten Aufenthalt 2014 hat sich in Albanien viel geändert.

Die Menge der Autobahnen ist deutlich gewachsen und sowohl Haut- und Nebenstraßen sind fast durchweg gut verfügbar. Es gibt noch eine Menge Rappelpisten, aber eigentlich nur noch wenn man „spezielle“ Ziele erreichen möchte.
Die Gefühle sind gemischt und Albanien scheint kein Geheimtipp mehr zu sein. Die komplette Küste ist im Sommer komplett voll mit Touristen. Insbesondere Italiener und Albaner, aber auch Griechen, Serben und natürlich Deutsche. Die Wohnmobil und Van Dichte ist schon erstaunlich hoch. Es scheint anziehend zu sein, dass Albanien das einzige europäische Land ist, wo man ohne Einschränkungen wild campen darf. Dazu gibt es kaum Verbote und wo man mit dem Auto hin kommt, darf man auch hinfahren. Hat leider den Nachteil, dass alles was man erreichen kann auch schon mit Autos vorstellt ist. Insbesondere, wenn es irgendwie am Meer liegt. Es gibt die wunderschönen Stellplätze direkt am traumhaften Sandstrand noch, aber alleine ist man dort nicht. Und die wirklich noch schönen und verstecken Plätze erreicht man nur per Geländewagen und viel Fahrkönnen. Versteckte Stellplätze sind schon eine echte Herausforderung. Spätestens wenn der Platz auf Park4Night steht (und das tun die meisten), sollte man früh dort sein. Vermutlich dauert es nicht mehr lange bis es auch in Albanien kippt und die ersten Verbote erlassen werden.

Aber wenn es nur um einen Badestop tagsüber geht findet man immer tolle Strände wo man direkt auf den Strand fahren kann. Der frühe Vogel interessiert den Albaner nicht, so dass man vormittags die meisten Stellen für sich hat. In den touristischen Hochburgen (also praktisch alle Städte am Meer) ist ein Großteil des Strandes in der Hand der Hotels und Bars und meist nur ein kleiner öffentlicher Teil.

Was gibt es sonst noch:
– Kreditkarten werden fast gar nicht genommen (auch nicht, wenn es dran steht). D.h. Bargeld ist Pflicht. Dies tauscht man am besten in den Western Union Wechselstuben. Die and ohne Commission und haben faire Kurse. Die Geldautomaten nehmen fast alle krasse Gebühren beim Abheben (OTP/Raiffeisen z.B. 7€ beim Abheben), einzig bei der Credens Bank konnten wir noch gebührenfrei mit der Visa Geld holen.
– Toiletten gibt es an jeder Tankstelle in meist gutem Zustand. Nur Toilettenpapier sollte man immer selber mitbringen. Die Luxustoiletten gibt es an den neu gebauten Autobahntankstellen nördlich von Flora.
– Trinkwasser gibt es in Kanistern in jedem Store oder in den Bergen aus Quellen.
– Tanken ist vielfach immer noch kritisch. Es stehen die tollsten Sorten an den Tankstellen, abgefüllt wird aber, was gerade da ist. Daher gar nicht erst den Kopf zerbrechen was 10ppm oder BluDiesel sins. Ich würde nur in den Großstädten und nur Kastrati oder Alpet (die großen Ketten in Albanien) tanken, wo mehrere teure Autos gerade an den Säulen stehen. Zudem ist der Sprit mit Abstand der teuerste auf dem Balkan. Diesel ist aktuell bei 2,1€ (Montenegro bei 1,46€). Daher vor der Grenze nochmal randvoll tanken.
– Das Fahrverhalten ist immer noch sehr entspannt, auch wenn der Sommer den TestosteronSpiegel bei jungen Albanern hebt und die neuen guten Straßen zum Rasen verleiten. Geschwindigkeitsbeschränkunken sind oft wohl eher nur als Empfehlung zu verstehen. Ebenso wie Parkregeln, etc… Die Polizei wirkt auch eher entspannt. Steht aber oft im Schatten und zieht Raser aus dem Verkehr.
– Der Müll ist ein omnipräsentes Problem und ich glaube das was mich am meisten stört. Wilde Müllkippen überall. Selbst an den Stränden. Container gibt es eigentlich reichlich, aber anscheinend werden diese nicht genutzt. Im islamischen Norden scheint das Problem noch schlimmer zu sein. Kann aber auch an der dichteren Besiedlung liegen.
– Der Kaffee ist meiner Meinung nach in Albanien der Beste weltweit. Als Kaffee-Liebhaber sollte man die reichlich vorhandenen Kaffeestuben nutzen.
– Wenn der Bäcker plötzlich 3500 Lek haben will, nicht wundern. Gemeint sind 350. Noch immer rechnen viele Albaner in Tausendern. Auch wenn die letzte Null schon vor über zehn Jahren gestrichen wurde.

Vom Strand aus sind wir dann den Llogara Pass auf über 1000m hoch- und im Anschluss wieder runter gefahren. Eine wunderschöne Strecke mit tollem Ausblick. Leider auch mit vielen anderen hunderten Touristen…

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Nachdem wir uns mit der mazedonischen Landstraße angefreundet hatten und über einen wenig genutzten Grenzübergang ins griechische Westmazedonien gewechselt sind, war ein kurzer Spaziergang durch Florina eine angenehme Abwechslung.

Der Rechte wurde von Elena für uns gebastelt. Wir sind schon gespannt.

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Unsere Zeit in Rumänien neigt sich leider schon dem Ende zu. Nachdem wir das Land bei unserem letzten längeren Besuch 2014 im DonauDelta und der Moldau Region eher als leer und entspannt kennen gelernt haben, wir es Zeit für ein Update…

Vorab: Rumänien ist ein traumhaft schönes Land mit extrem freundlichen und liebevollen Menschen!
Eins der wenigen Länder in Europa wo man “ #VANLIFE “ noch leben kann. Außer in Naturschutzgebieten ist freies Stehen und wildes Campen überall toleriert und am Schwarzmeer kann man direkt mit dem Van am Strand stehen. Überall im Land gibt es tolle Stellplätze.

Aber: Fahrt niemals im Juli/August nach Rumänien! Die Rumänien lieben Ihr Land und Ihre Natur (zumindest die, die mit dem Auto erreichbar ist). Während man Klöster und Freilichtmuseen sowie die Städte noch recht gut besuchen kann, stauen sich lange Blechschlangen an allen bekannten Naturdenkmälern. Je schöner, desto extremer. Inkl. etlicher Fress- und Andenkenläden. Am den Flüssen und Seen sind alle erreichbaren Plätze auch unter der Woche mit grillenden und picknickenden Rumänen belegt. Ein lauschiges Plätzchen zum Übernachten zu finden kann hier schon eine Herausforderung werden… 2 Stunden Stau auf der Höhenstraße sind hier keine Seltenheitheit. Und auch Quads und Co. erfreuen sich auf den Offroad Pisten steigender Beliebtheit.

Ausländische Touristen findet man kaum. Aber die Rumänen sind sehr mobil. Apropos mobil: Im Straßenverkehr wird gerast und überholt als gäbe es kein Morgen mehr. Wenn die Laster mit bis zu 100 Sachen durch die Ortschaften rasen, hört bei mir das Verständnis auf … Es gibt durchaus saftige Strafen für Geschwindigkeitsüberschreitungen. Es scheint aber niemand zu kontrollieren. Die wenigen Blitzer sind alle defekt (beschädigt). Man braucht schon eine gewisse Gelassenheit am Steuer. Die Straßen sind fast alle inzwischen geteert, aber Strassenführungen und mehrspurige Kreisverkehre sind… interessant… Die Polizei sticht in der Regel nicht durch Aktionismus hervor.

Was bleibt sonst zu sagen? Es gibt viele kleine und wirklich schöne Campingplätze über das ganze Land verteilt. Man sollte nicht zuviel erwarten, aber eine heiße Dusche, sauberes Trinkwasser und super freundliche Betreiber kann man in der Regel erwarten. Kinder und Hunde sind überall willkommen. Auch an Tankstellen (inkl. sauberer Toiletten und gutem Kaffee) herrscht kein Mangel.
Das Preisniveau ist etwas gestiegen, aber immer noch deutlich unter vielen anderen Ländern. Nur Kreditkarte wirkt wirklich oft nicht akzeptiert, so dass man immer genug Bargeld dabei haben sollte.

Zum Schluss noch das Thema Sicherheit, da es immer wieder hoch kommt. Generell ist Rumänien sehr sicher. Die Kriminalität ist deutlich geringer als z.b. in Deutschland oder Frankreich (wenn man von dem kriminellen Fahrstil mal absieht). Trotzdem ist natürlich eine gewisse Grundvorsicht angebracht: An bekannten Hotspots wurden dieses Jahr tatsächlich auch einige Camper nachts überfallen. Daher individuell in der Natur übernachten und nicht dort, wo alle stehen. Und dann gibt es da noch die andere reale Gefahr: Bären! Es gibt einige tausend in Rumänien. Einige haben leider gelernt, dass Touristen Essen bedeuten und so kann schon mal ein Bär am Wegesrand sitzen oder sich zur Grillparty selber einladen… Entsprechende Warnschilder sollte man ernst nehmen.

Aber trotz allem ein wunderbares Land und auf jeden Fall einen Besuch wert! Ideal im Juni oder September 😉

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Hat sich der Opa wieder selber übertroffen. Elena freut sich sehr über ihr Geburtstags-Geschenk.

Hoffen wir mal, dass die Klamotten jetzt nicht mehr wild durchs Zimmer fliegen^^