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Bei lauen 21°C (wir erinnern uns kurz, dass wir Anfang Oktober haben…) haben wir uns am letzten Abend nochmal aufgemacht die Stadt im Licht der Straßenlaternen zu erleben. Mit dem gläsernen Aufzug sind wir wieder zur Oberstadt gefahren und haben so zu sagen die Tour vom Nachmittag weitergeführt.
Zum Abschluss gab es den Blick von den Bock Kasematten auf die Unterstadt.
Für diesen Tag sind wir am Sonntag extra zeitig aufgestanden, denn wir hatten schon eine Ahnung, dass es voll werden würde. Recht sollten wir behalten, zum Glück waren wir nicht nur früh da, sondern hatten uns schon vorab Online Tickets gesichert.
Bereits auf dem Parkplatz haben wir Vertreter allerei Galaxien, Universen, Zeiten und Welten gesehen. Offensichtlich war jeder Willkommen. An jeder Ecke gab es soviel zu sehen, so dass ich vollkommen vergessen habe Fotos zu machen. Das Highlight des Tages war die Lichtschwertshow vom Saberproject. Da war der Blick fixiert und somit gibt es auch Bilder 😁
Das Publikum war ausgerüstet und hätte jederzeit Teil der Geschichte werden können. Natürlich war wieder der ewige Kampf der Jedi gegen die dunklen Sith Lords Kern dieser. Wer möchte sich von der Story vom imposanten Schwertkampf ablenken lassen?
Versprochen wurde eine große Show aus Wasser, Licht und Sound in drei Akten und wir wurden nichts enttäuscht. Zur Musik der letzten Jahrzehnte gab es Wasserfontänen, Flammenwerfer und viel Laserlicht.
Nur den Sinn des Vorprogramms und der Pausen von 20 Minuten zwischen den einzelnen Teilen haben wir nicht verstanden. Auf die Spiele und die Bierzeltmusik hätten wir gern verzichtet. Dafür hätten uns mehr Sitzgelegenheiten und echtes Streetfood gewünscht.
Die ganze Pilsener Altstadt ist auf zwei Ebenen unterkellert. Im Laufe der Jahrhunderte dienten sie vielen Zwecken: Versteck, Lagerort, Luftschutzbunker, Wasserspender… Natürlich mussten wir uns das ansehen und haben eine Tour in den Untergrund gebucht.
Wir kamen vorbei an Langerstätten, Brunnen und vielen Kammern, in denen die archäologischen Fundstücke ausgestellt wurden. Man kann sagen, dass anhand des Mülls die Geschichte der Stadt erzählt wurde. Die Tour endete am altem Wasserturm, wo schon seit Jahrhunderten Wasser bewegt wird. Das große Wasserrad ist natürlich ein Nachbau. Tonnenschwer und sehr beeindruckend ist aber trotzdem.
Seine heutige Größe hat die zweite Kellerebene erst im zweiten Teil des letzten Jahrhunderts erhalten. Die unterirdischen Räume drohten instabil zu werden und einzustürzen. Das hätte die darüber liegenden Häuse mit in die Tiefe gerissen. Also hat man sich entschlossen das Areal aufwändig zu sanieren und die einzelnen Kellerabschnitte mit einander verbunden, so dass es jetzt ein großes Labyrinth ist. Für die neuen Gänge ließ man sich offensichtlich von Märchen und zauberhaftem inspirieren.
Nachdem wir einige Stunden in der Steintherme relaxt haben, wollten wir uns vor der Weiterfahrt noch etwas die Beine vertreten. Unsere Wahl fiel auf die Burg über den Dächern der Stadt, denn dort ist auch eine Chocolaterie zu finden.
Die Burg war beeindruckend, nur Schokolade konnten wir keine mitnehmen, da die Manufaktur geschlossen war. In Eiscafé an der alten Postmeilensäule wenige Meter weiter hatten wir mehr Glück. Dort gab es nicht nur Eis, sondern wir konnten auch den prämierten Whisky der benachbarten Destillierie und Bier des ebenfalls ansässigen Brauhauses erwerben.
Korrekterweise muss es Hebewerke heißen, denn neben dem alten aus dem Jahr 1934…
…steht seit vier Jahren das neue Hebewerk. Es soll das Heben beschleunigen und auch den größer werdenden Schiffen gerecht werden.
Wir waren so beeindruckt bei der Durchfahrt, dass wir uns erstmal im Infopunkt informiert haben, wie das Schiffe heben funktioniert und warum es hier keine Schleusentreppe gibt. Die Kurzfassung ist, dass es die Treppe gab, aber das Schleusen durch den großen Höhenunterschied sehr lange gedauert hat. Mit diesem und viel Wissen ausgestattet, konnten wir den Hebeprozess fachkundig beurteilen 😉
Das ehemalige Zisterzienser Kloster ist heute nur noch eine Ruine und schon seit mehreren hundert Jahren nicht mehr als solches in Benutzung, dennoch beeindruckt es schon von weitem durch seine Architektur.
Auch im Inneren erinnert vieles an seine einstige Pracht, die es als Grablege der Marktgrafen zwangsläufig innere hatte.
Die neue Technik der Tonziegel machte zur damaligen Zeit eine neue Formenvielfalt möglich, so dass kein dekoratives Element dem anderen exakt gleicht und sich an unsichtbare Stelle die Baumeister im noch nassen Ton verewigt konnten. Wer sie waren, werden wir nicht mehr erfahren, aber mit guten Augen kann man ihre Spuren entdecken.