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Nachdem wir einige Stunden in der Steintherme relaxt haben, wollten wir uns vor der Weiterfahrt noch etwas die Beine vertreten. Unsere Wahl fiel auf die Burg über den Dächern der Stadt, denn dort ist auch eine Chocolaterie zu finden.
Die Burg war beeindruckend, nur Schokolade konnten wir keine mitnehmen, da die Manufaktur geschlossen war. In Eiscafé an der alten Postmeilensäule wenige Meter weiter hatten wir mehr Glück. Dort gab es nicht nur Eis, sondern wir konnten auch den prämierten Whisky der benachbarten Destillierie und Bier des ebenfalls ansässigen Brauhauses erwerben.
Korrekterweise muss es Hebewerke heißen, denn neben dem alten aus dem Jahr 1934…
…steht seit vier Jahren das neue Hebewerk. Es soll das Heben beschleunigen und auch den größer werdenden Schiffen gerecht werden.
Wir waren so beeindruckt bei der Durchfahrt, dass wir uns erstmal im Infopunkt informiert haben, wie das Schiffe heben funktioniert und warum es hier keine Schleusentreppe gibt. Die Kurzfassung ist, dass es die Treppe gab, aber das Schleusen durch den großen Höhenunterschied sehr lange gedauert hat. Mit diesem und viel Wissen ausgestattet, konnten wir den Hebeprozess fachkundig beurteilen 😉
Das ehemalige Zisterzienser Kloster ist heute nur noch eine Ruine und schon seit mehreren hundert Jahren nicht mehr als solches in Benutzung, dennoch beeindruckt es schon von weitem durch seine Architektur.
Auch im Inneren erinnert vieles an seine einstige Pracht, die es als Grablege der Marktgrafen zwangsläufig innere hatte.
Die neue Technik der Tonziegel machte zur damaligen Zeit eine neue Formenvielfalt möglich, so dass kein dekoratives Element dem anderen exakt gleicht und sich an unsichtbare Stelle die Baumeister im noch nassen Ton verewigt konnten. Wer sie waren, werden wir nicht mehr erfahren, aber mit guten Augen kann man ihre Spuren entdecken.
Einst war es das bedeutendste Kloster neben dem in Chorin. Warum und weshalb konnten wir nicht heraus finden. Alles war geschlossen und wir haben auch keinen Schild mit aktuellen Öffnungszeiten gefunden.
Dafür sah die Badestelle am dazugehörigen See umso verlockender aus. Hätte das Wetter nur mehr an hochsommerlichen August statt frühen Oktober erinnert, dann hätten wir uns gern auf der großen Liegewiese breit gemacht. So haben wir nur sehnsüchtig aufs Wasser geschaut und sind bald zum Auto zurück gegangen, um nicht doch noch nass zu werden.
Wie in jedem Halbjahr konnten wieder zwei Wünsche für eine AG abgegeben werden. Elenas Wahl fiel auf Programmieren und Laubsägen. Sie bekam letztere und war somit nicht nur im Kunstunterricht fleißig. Sie hat in dem halben Jahr ein beträchtliche Zahl von schönen Stücken angefertigt.
Das Einstiegsstück war diese Eule:
Danach hat sie sich direkt an etwas schweres gewagt und als Mitglied der Erdmännchenklasse diesen Schlüsselanhänger gemacht. Später kam noch der Wolf dazu. Vielleicht könnt ihr euch noch erinnern, dass Elena die Schule in der Wolfsklasse begonnen hat.
Danach begann schon der Frühling und ich habe diesen beidseitig bemalten Eierhalter geschenkt bekommen.
Die letzte Herausforderung waren Schriftzüge in groß und klein.
Schon vor längerem haben wir Kais Laubsägeset aus seiner Kindheit wieder gefunden und wir sind jetzt gespannt, ob sich damit Elenas Begeisterung hält.
Ich hatte einen Tag frei und habe sie Chance genutzt die Stadt ganz in Ruhe für mich allein zu erkunden. Ich bin durch einige Läden geschlendert und war an einigen Sehenswürdigkeiten der Stadt. Eigentlich hatte ich auch die Idee das Römische Museum zu besuchen, aber das Wetter zu schön um Zeit drinnen zu verbringen. Da saß ich doch lieber unter einem Baum an der Zitadelle und habe ein Buch gelesen.
Natürlich war ich auch am Dom. Leider war ich nicht drin, denn zu dem Zeitpunkt waren meine Füße schon etwas platt und ich habe den Eingang nicht direkt gefunden. Der Dom steht aber schon so lange, dass ich das auch beim nächsten Mal nachholen kann.
Für den Rückweg habe ich kürzeren Weg über Mainz-Kastel auf der Wiesbadener Seite gewählt. Die Busfahrt war nett, denn so kam ich noch am Landtag vorbei. Der kleine Spurt vom Brückenkopf zum eigentlichen Bahnhof war wieder intensiver, denn die Umsteigezeit war von der App knapp kalkuliert. Die in Frankfurt zum Bus war dann aber so großzügig, dass ich noch Leckereien besorgen konnte.
Ich weiß, dass das als Mitbringsel etwas geschummelt ist, aber in Mainz hatte man mir vom Kauf verderblicher bzw. temperatursensibler Produkte abgeraten. Ich wäre da noch zu lange unterwegs gewesen und selbst für die 15 Minuten Busfahrt habe ich noch eine sommerliche Verpackung bekommen.
Die große Attraktion im Serengeti Park ist die Fahrt im eigenen Auto durch die großen Anlagen, in denen sich die Tiere frei bewegen können. Im schnellen Wechsel geht es kreuz und quer um die Welt. Je nach Gehege mussten nur die Türen geschlossen gehalten bleiben und wer wollte hatte Besuch von neugierigen Bewohnern. Wer hier die Attraktion für wen ist, blieb als Frage offen.
Wir waren uns nicht sicher, welcher Wegzoll hier verlangt wird und haben die Fenster geschlossen gehalten. Im Bereich der Raubkatzen stellte sich die Frage geöffneter Fenster nicht. Zwar schien die Löwen und Geparden mit ihrem Futter zufrieden zu sein, aber wer will schon ausprobieren, ob ihnen ausgerechnet heute nach einer Alternative ist.
Leider haben nicht alle Tiere soviel Platz wie die Huftiere und Großkatzen. Besonders ist uns das an den Nashörner im Vergleich zu den Elefanten aufgefallen. Erstere dürfen sich frei durch Afrika bewegen, während die Dickhäuter eher beengt leben. Außerdem dürfen sie von den Besuchern gefüttert werden, was unseren Eindrucks nach für Stress in der Gruppe sorgt.
Zum Abschluss unserer Zeit in der Stadt sind wir nochmal durch die Straße geschlendert. Wir waren im botanischen Garten. Leider hat er uns nicht überzeugt, so dass ich dort keine Fotos gemacht habe. Wir haben dort zwar nett gepicknickt, aber die Baustelle im Zentrum und die leicht herunter gekommenen Gewächshäuser musste ich nicht dokumentieren. Sie hätten aber stellvertretend für vieles in Lüttich gestanden – Aufbruch in Form vieler Baustellen und Verfallenes in Wartestellung auf die Wiedererweckung. Natürlich ist da auch noch das, was jetzt schon neu gemacht bzw. saniert ist, was Hoffnung gibt, dass es großartig werden wird.
Vier Tage waren genau die richtige Aufenthaltsdauer, um die Stadt zu entdecken. Wir waren ausschließlich zu Fuß unterwegs und haben so insgesamt um die 60 km gemacht. Wir hatten definitiv eine gute Zeit. Zum Abschluss einige Impressionen dieses letzten Tages:
Eigentlich war unser zweiter Ausflug des Tages als kleiner Parkspaziergang geplant. Natürlich hatten wir den Plan ausgewählt, weil in der Karte ein Fort eingezeichnet war. Das es sich hierbei um einen wirklichen Lost Place handelt, haben wir erst vor Ort festgestellt. Ich hatte meine Taschenlampe dabei, daher konnten wir einige leicht zugängliche Bereiche erkunden.
Das ganze Area scheint ganz normal von den Lüttichern genutzt zu werden. Wir haben jede Menge Leute mit Hund, Familie mit Kindern und Jugendliche beim Abhängen getroffen. Gesichert ist aber nichts. Das Dach dieses Gedäudes ist Einsturz ganz klar gefährdet. Für uns versteht es sich, dass wir solche Bereiche nicht betreten.
Auch an andere Stelle holt sich die Natur das Gebiet zurück. Am Eingang reklamieren Künstler ihren Anspruch für sie.
Das Gelände hat übrigens eine bewegte Geschichte. Es war Gefängnis während der deutschen Besatzung, Militärkrankenhaus der Alliierten und wurde danach wieder von der belgischen Armee genutzt. Diese zog zum Ende der 80er ab und seitdem verfällt das Areal.